- WELTBÜRGER-Stifter: Highschool Australia
- Programm: Schüleraustausch
- Land: Australien
- Dauer: 6 Monate
- Name: Leni
Bericht 1/3
Hey, hier ist Leni.
Ich bin jetzt schon fünf Wochen in Australien, und ich kann euch sagen, dass es sich anfühlt wie ein paar Tage.
Ich bin an einem Freitag angekommen und hatte am Montag direkt meinen ersten Schultag an der Mountain Creek State High School (MCSH). Der erste Tag war ein Orientation Day, wo uns die Schule gezeigt wurde (welche riesig ist! Es ist ein Campus mit viel Grünfläche, also überhaupt nicht mit deutschen Schulen zu vergleichen) und wir unseren Stundenplan bekommen haben. Auch die Fächer sind hier anders. Du hast nämlich acht Fächer, die du frei wählen kannst, und diese dann dreimal in der Woche 70 Minuten lang (das ist aber abhängig von der Schule, das muss auf eine andere Schule nicht unbedingt zutreffen). Ich hatte in den ersten zwei Wochen die Möglichkeit, meine Fächer nochmals zu wechseln. Das haben die meisten gemacht, weil es oft darauf ankommt, was für Mitschüler du hast.
Meine Schule beginnt um 7:30 und geht bis 13 Uhr (auch das ist unterschiedlich, je nach dem, auf was für einer Schule du bist!). In der Schule trägt man eine Schuluniform. Das wird hier auch sehr ernst genommen, und es wird genau darauf geachtet. Sonst kann man erstmal nicht so viel zur Schule sagen. Im Unterricht wird größtenteils mit Laptop gearbeitet, und man schreibt pro Term entweder ein Assignment (welches man auch zuhause bearbeiten kann) oder ein Exam. In manchen Fächern (zum Beispiel Science subjects) schreibt man ein Assignment und ein Exam. Als International wird man von den meisten Australiern sehr gut aufgenommen und findet eigentlich schnell Anschluss. Der Unterricht ist ähnlich wie in Deutschland, und wenn man irgendwelche Probleme hat, sich unsicher ist oder einfach jemanden zum Reden braucht, kann man immer zu den Lehrern, Schulkoordinatoren oder auch Gasteltern kommen.
Nach der Schule gehe ich oft und gerne mit meinen Freunden zum Strand, gehe surfen oder ein wenig shoppen im Sunshine Plaza oder in der Kawana Shoppingworld. Die Sonne geht hier sehr früh unter (hier ist gerade Winter, also gegen 17:30 Uhr), deshalb ist man auch früh wieder zuhause. Abends und morgens ist es hier sehr frisch, und dann freut man sich, einen dicken Pulli anzuhaben. Aber tagsüber wird es gerade in der Sonne sehr warm, und man kann sich prima an den Strand legen. An manchen Nachmittagen muss ich Hausaufgaben machen, die gibt es hier nämlich leider auch :), aber ansonsten verbringe ich meine meiste Zeit am Strand mit meinen Freunden. Ich habe bis jetzt noch kein Heimweh, was aber auch daran liegt, dass man ständig Ablenkung und kaum Zeit zum Nachdenken hat.
An meinem Geburtstag war ich mit meinen Freunden bowlen und dann den Sunset am Strand gucken (hier gibt es wirklich total schöne Strände und Sunset!!). Zum Dinner war ich mit meiner Gastfamilie Sushi essen. Es war ein total schöner Tag. Also wenn du auch in deinem Auslandsjahr Geburtstag hast, freu dich drauf. Es ist eine schöne Erfahrung, und ich werde mich immer gerne an diesen Tag zurückerinnern.
Meine Gastfamilie sind zwei ältere Menschen und eine italienische Gastschwester, welche auch sechs Monate bleibt, und es ist wirklich schön. Man muss wie sonst auch mit ihnen reden und seine Wünsche äußern, damit die Zeit auch genauso ist, wie man sie sich vorgestellt hat. Mit der Sprache klappt alles gut, und wenn man mal etwas nicht versteht, kann man auch immer gerne nachfragen.
Ich würde euch empfehlen, beim Koffer packen daran zu denken, ein paar wärmere Klamotten und seine alltägliche Skincare und Haarprodukte mitzubringen, gerade für die ersten Wochen. Das meiste kann man hier natürlich auch kaufen, nur gibt es manchmal große Preisunterschiede zu Deutschland. Man hat zu Deutschland ja eine Zeitdifferenz von acht Stunden, was aber gar kein großes Problem für mich darstellt. Wegen Handyvertrag und SIM-Karte – die deutsche funktioniert hier nicht – ist meine Gastmutter direkt am ersten Tag mit mir zu Aldi gefahren und hat mit mir einen neuen Vertrag für mich abgeschlossen. Die Verträge sind hier zum Teil echt fair und man bezahlt zum Beispiel für 22 GB und unlimited telefonieren + SMS 25 Dollar im Monat. Man bezahlt hier so gut wie alles mit Kreditkarte, also würde ich empfehlen, schon in Deutschland dafür einen Vertrag abzuschließen. Das ist am einfachsten.
Für mich war es die beste Entscheidung, für ein halbes Jahr nach Australien zu gehen, und ich kann das zu 100% weiterempfehlen. Auch die anderen Austauschschüler sind alle super happy mit ihrer Entscheidung, und keiner möchte zurück oder ist unglücklich. Australier sind total liebe und offene Menschen (natürlich nicht jeder, und manchmal dauert es auch ein bisschen, bis man sich gut mit ihnen versteht. Es hilft, einfach offen zu sein und sie anzusprechen).
Falls ihr irgendwelche Fragen habt, könnt ihr gerne schreiben. Ich versuche sie so gut es geht zu beantworten.
Bericht 2/3
Vor zwei Monaten hatte ich über meine ersten Wochen hier an der Sunshine Coast berichtet, jetzt sind schon drei Monate um und ich kann euch nur sagen, dass die Zeit verfliegt. Es ist wirklich unglaublich schön hier. Man lebt sich immer mehr ein und möchte Australien gar nicht mehr verlassen. Ich erzähle euch jetzt ein bisschen was über meine letzten zwei Monate.
Wie schon im letzten Beitrag gesagt, gehe ich auf die Mountain Creek State High School und bin eigentlich sehr zufrieden mit meiner Wahl. Allerdings ist die Schule relativ streng was Schmuck, Make-up, Nägel usw. angeht, aber das ist kein großes Problem. Nach der Schule gehe ich oft und gerne mit meinen Freunden an den Strand. Da das Wetter im Moment aber leider nicht so super ist (es regnet relativ viel und es ist ziemlich stürmisch), findet man sich oft in einem der zwei Shopping-Center wieder 🙂 .
Das Schulsystem hier ist so, dass man zehn Wochen Schule hat, und in dieser Zeit schreibt man in jedem Fach (ich habe sechs richtige Fächer) ein Assignment oder ein Exam. Das Exam wird immer in der letzten Schulwoche geschrieben. Danach gibt es zwei Wochen Ferien. Jetzt in diesem Term (vier Terms sind ein Schuljahr) habe ich nur acht Wochen Schule und davon ist die letzte eine Exam-Woche. Das heißt, man kommt nur für die Exams in die Schule. Dieses Term ist das letzte vor den großen Sommerferien und leider auch mein letztes hier in Australien :(.
Die Ferien habe ich mit meinen Freunden größtenteils am Strand verbracht. Ich war aber auch für ein paar Tage an der Gold Coast und habe dort einen Freund von mir besucht. Es gibt schon einige Unterschiede zwischen der Sunshine Coast und der Gold Coast. Zum einen gibt es an der Gold Coast ein Nachtleben, also wenn man abends rausgeht, ist noch wirklich viel los und es sind sehr viele Menschen unterwegs. Vielleicht auch, weil an der Gold Coast mehr Menschen leben als an der Sunny Coast. Ich bin trotzdem total froh, die Sunshine Coast gewählt zu haben, da ich diesen Beach-Lifestyle liebe und es hier total schön ist!!
Im September haben wir mit der Schule Ausflüge zu Fraser Island, Lady Elliot Island und nach Hervey Bay gemacht. Zu Lady Elliot sind wir mit einem kleinen privaten Jet geflogen und ich durfte sogar im Cockpit neben dem Piloten sitzen. Auf der Insel sind wir schnorcheln gegangen und es war so unglaublich schön … Wir haben Rochen, Schildkröten, Seesterne und sogar Haie gesehen, selbstverständlich auch kleinere Fische sowie Muscheln und andere schöne Sachen, die man im Meer finden kann.
Die Schul-Trips sind wirklich zu empfehlen, gerade dann, wenn die Gastfamilie nicht viel mit einem reist bzw. einem nicht viel von Australien zeigt. Dann hat man trotzdem die Möglichkeit, solche wunderschönen Orte zu besichtigen. Ansonsten ist das Leben hier sehr entspannt und man genießt seine Zeit einfach in vollen Zügen. Die meisten Menschen begegnen einem wirklich freundlich, und man kann immer nachfragen, wenn man etwas nicht verstanden hat oder eine Frage hat. Ich habe mich hier echt gut eingelebt und möchte gar nicht wieder zurück nach Deutschland. Heimweh habe ich gar nicht, aber das kommt glaub ich wirklich auf die Persönlichkeit an und wie viel Ablenkung man hier hat. Ich jedenfalls habe kaum Zeit, meine Familie und Freunde zu vermissen, weil ich ständig unterwegs bin und total tolle Menschen um mich herum habe.
Ich werde mein Leben in Australien wirklich sehr vermissen, wenn ich wieder zu Hause bin, und ich bin mir jetzt schon sicher, dass ich nach der Schule wieder zurückkommen werde. Die anderen Austauschschüler sind auch alle total begeistert und lieben es hier. Ich habe noch von keinem gehört, dass er die Entscheidung bereut, nach Australien gekommen zu sein, aber natürlich hat jeder mal einen schlechten Tag und vermisst seine Familie und seine Freunde.
Ich kann euch wirklich nur ans Herz legen, ein Auslandsjahr zu machen, da man eine so schöne Zeit hier hat, man so viele tolle Menschen aus der ganzen Welt kennenlernt und man auch einfach als Person selber in der Zeit hier wächst. Ich bin super froh, mich für Australien entschieden zu haben, mich getraut zu haben, diesen Weg zu gehen und mich für dieses Halbjahr von meiner Familie und meinen Freunden verabschiedet zu haben.
Falls es noch irgendwelche Fragen zum Leben in Australien usw. gibt, könnt ihr euch gerne melden.
Bericht 3/3
Heii, ich bin´s mal wieder, Leni. Aber dieses Mal ein letztes Mal.
Wie man vielleicht schon lesen konnte, bin ich jetzt wieder zurück in Deutschland und habe meine sechs Monate in Australien vollendet. Aber erstmal von Anfang an. Ich hatte euch ja schon zweimal von meinem Leben hier berichtet gehabt, das erste Mal relativ am Anfang (von meinen ersten australischen Erfahrungen) und das zweite Mal nach ungefähr drei Monaten. Jetzt war ich also sechs Monate im Paradies und versuche, zurückblickend euch alles so zu beschreiben, dass ihr einen guten Einblick in mein Leben dort bekommt.
Wie die meisten wahrscheinlich mitbekommen haben, habe ich die Mountain Creek State High School besucht und das Leben in einer Gastfamilie kennengelernt. Es ist natürlich ein ganz anderes Leben als in deiner normalen Familie, aber dennoch haben meine Gastschwester und ich uns beide super wohl dort gefühlt. Es ist nämlich super schön, auch mal andere Lebensarten kennenzulernen und so zu sehen, wie verschieden aber auch wie gleich das Leben sein kann.
Meine Schule war für mich sehr groß und hat mich an einen Campus bzw. an eine Uni erinnert. So war es gerade in den ersten Woche ein wenig verwirrend, den richtigen Raum zu finden. Da konnte man aber einfach andere Schüler/ Schülerinnen oder Lehrer fragen, und die haben einem dann geholfen. Aber auf das Thema Schule usw. bin ich im ersten und zweiten Bericht schon näher eingegangen :).
Der Tagesablauf war für mich die meiste Zeit sehr ähnlich. Ich bin unter der Woche zur Schule gegangen (von 7:30 bis 12:55 Uhr), danach kurz nach Hause zum Umziehen und die Strandtasche packen, dann mit dem Fahrrad zum Mooloolaba Beach gefahren und dort den Nachmittag mit meinen Freunden verbracht. Entweder waren wir einfach schwimmen und haben uns danach in die Sonne gelegt, gelesen oder einfach gequatscht oder wir waren surfen. Viele meiner deutschen Freunde hatten mich gefragt, ob das Leben dort wirklich so sonnig und beachig war, und ich konnte immer nur mit JA antworten, da es für mich persönlich einfach ein Traum war. Natürlich ist aber jeder verschieden und deshalb kann ich nicht pauschal sagen, dass dein Auslandsjahr genauso wird wie meins und wir die gleichen Erfahrungen sammeln werden. Aber ich kenne keinen von der anderen Internationals, der seine Zeit dort nicht genossen hat bzw. genießt, da einige nicht nur sechs Monate bleiben, sondern ein ganzes Jahr.
Für mich wäre die Zeit normalerweise am 3.12.22 vorbei gewesen, da das Visum dort bei allen abgelaufen ist. Aber ich hatte das große Glück, dass meine Mami mich für sechs Woche dort besucht hat und wir eine ganze Australienreise gemacht haben. Wir haben damit angefangen, mit einem Camper hoch nach Cairns zu fahren, dafür hatten wir drei Wochen Zeit und haben auf dem Weg viele Stopps gemacht. So war die Fahrt sehr angenehm. Wir haben zum Beispiel bei Airlie Beach gestoppt, von wo aus wir eine Tour zu den Whitsundays gemacht haben (super empfehlenswert, weißer Sandstrand und klares, türkisenes Wasser, einfach ein Traum!!). Da wir ein paar Tage bei Airlie Beach geblieben sind, hatten wir noch mehr Zeit für traumhafte Ausflüge. Zum einen waren wir Schnorcheln und haben super viele schöne und verschiedene Fische gesehen. Und als mein persönliches Highlight haben wir noch Skydiving gemacht mit Ausblick auf die Whitsundays und Strandlandung.
Nachdem wir in Cairns angekommen waren, sind wir nach Melbourne geflogen um dort Weihnachten zu verbringen. Melbourne ist eine super schöne und super vielfältige Stadt wo man eine Menge erleben und sehr viel besichtigen kann. Weihnachten wird in Australien am 25.12. gefeiert, wir waren trotzdem am 24.12. essen, und dann gab es im Hotelzimmer noch eine Bescherung. Am 25.12. sind wir dann an den Strand gefahren, wo wir feststellen mussten, dass offensichtlich sehr viele Australier ihr X-mas am Strand verbringen.
Mein nächstes Highlight war in Sydney das Feuerwerk. Meine Mami und ich hatten zum Glück Plätze gebucht, so dass wir ganz entspannt den Abend verbringen konnten und dazu die beste Sicht auf die Opera und die Sydney Harbour Bridge hatten. Es gab einmal ein Familienfeuerwerk um 21Uhr und dann das normale um 0:00 Uhr. Es war einfach ein Traum, die Stimmung war super und das Feuerwerk ausgezeichnet.
Es war ein großes Glück, dass ich die Chance hatte, von meiner Mama besucht zu werden. So konnte ich nochmals erkennen, wie vielseitig Australien ist, und eine weitere unvergessliche Zeit haben. Aber natürlich ist das kein Muss, denn ich habe auch ohne diese zusätzliche Reise eine traumhaft schöne Zeit gehabt. Ich würde dennoch empfehlen, die Schultrips mitzumachen, da man so nochmal ein bisschen mehr von Australien sieht und es für immer in deiner Erinnerung bleiben wird.
So, jetzt bin ich auch schon wieder am Ende angelangt (in allen Hinsichten :)). Ich hoffe, ihr habt einen kleinen Einblick in mein australisches Leben bekommen. Es war wirklich die beste Entscheidung meines Lebens, mich für das halbe Jahr von meiner Familie und meinen Freunden zu verabschieden. Ich wäre super gerne noch länger geblieben, aber dafür werde ich, nachdem ich die Schule beendet habe, sofort wieder zurück gehen.
Das wars jetzt von mir. Ich wünsch euch alles Gute
Leni 🙂