
- WELTBÜRGER-Stifter: Highschool Australia
- Programm: Schüleraustausch
- Land: Australien
- Dauer: 6 Monate
- Name: Matilda
Ein absoluter Traum, hier sechs Monate leben zu dürfen
Hey! Ich bin Matilda, bin 16 Jahre alt und darf für die nächsten sechs Monate in Sydney leben. Am 29.01.25 ging die große Reise los. Mit einem komischen Gefühl stieg ich in das Flugzeug nach Dubai und dann weiter nach Australien. Meine Familie und meine Freunde hinter mir zu lassen, war schon ein sehr großer Schritt für mich. Jetzt nach rund drei Wochen kann ich jedoch schon sagen, dass ich unfassbar froh bin, ihn gewagt zu haben.
Nach einer sehr langen und aufregenden Reise kam ich in Sydney an. Am Flughafen wartete ein Fahrer auf mich, der mich zu meiner Gastfamilie brachte. Die Fahrt dauerte rund 40 Minuten, da ich nicht in der Innenstadt von Sydney, sondern in Collaroy an den Northern Beaches wohne.
Meine Gastfamilie begrüßte mich sehr herzlich und ich fühlte mich direkt sehr wohl bei ihnen. Die nächsten Tage verbrachte ich damit, mich einzurichten und mich mit meinem neuen Zuhause vertraut zu machen. Meine Gastfamilie besteht aus meiner Gastmutter, einer 20jährigen Gastschwester und einem 16jährigen Gastbruder. Sie zeigten mir die Gegend, die verschiedenen Strände und die schönsten Orte hier. Ich kann jetzt schon sagen, dass ich total verliebt in die Stadt und in den Lebensstil der Leute bin. Jeder ist offen hier und die Menschen sind alle total nett. Außerdem war ich schon viel mit anderen Austauschschülern unterwegs und habe mir die verschiedenen Strände und natürlich auch die Innenstadt Sydneys angeschaut. Der Ort, wo ich lebe, bietet sehr viel Strand und Natur, jedoch ist man auch schnell in der Stadt und kann Essen oder Shoppen gehen, was für mich einfach optimal ist.
Der große Tag kam immer näher: Der erste Schultag! Ich gehe auf die Pittwater High School in Mona Vale und von meinem Zuhause aus brauche ich so ungefähr 30 Minuten mit dem Schulbus. Meine Gastmutter hat mir geholfen, den richtigen Bus zu finden und dann ging es los! Ein paar Tage vorher war ich auch schon auf einem Einführungstag in der Schule gewesen, habe meine Fächer gewählt und meine Schuluniform gekauft. Also wusste ich ungefähr, was mich alles erwarten würde.
In der Schule angekommen wurde ich direkt zu meinem „Buddy“ gebracht, ein Mädchen aus meinem Jahrgang, das sich um mich kümmert und mir alles genauer zeigt. Ich bin sehr froh, dass die Schule das macht, weil ich mich dadurch direkt besser gefühlt habe und ich sofort von vielen neuen Leuten umgeben war. Da es an meiner Schule nur fünf oder sechs weitere Austauschschüler gibt, finde ich es super, von Anfang an auch mit Australiern in Kontakt zu sein.
In Australien hat man nur sechs Fächer. Ich habe Mathe, Englisch, Hospitality, Textiles and Design, Health and Movement Science sowie Earth and Environmental Science. Außer bei Mathe und Englisch könnt ihr euch wahrscheinlich nicht viel unter den Fächern vorstellen. Deswegen erkläre ich sie ein bisschen genauer.
Textiles and Design ist ein kreatives, praktisches Fach, bei dem man lernt, Klamotten selbst herzustellen, was mir sehr viel Spaß macht. In Hospitality lernen wir alles rund um Gastwirtschaft, Kochen und wir betreiben auch einen Schul-Kiosk, was ich sehr cool finde! In Health and Movement geht es um Gesundheit, Fitness oder auch Erste Hilfe und Earth and Environment ist ungefähr so wie Erdkunde, nur dass der Schwerpunkt auf Umweltthemen wie Klimawandel und Nachhaltigkeit liegt.



Ich habe bewusst Fächer gewählt, die es in Deutschland nicht gibt, weil ich unbedingt etwas Neues ausprobieren wollte. Bisher sind alle Fächer sehr interessant und beinhalten viel mehr Praxis als die Standard-Fächer in deutschen Schulen.
An der „Pitti“, wie meine High School genannt wird, habe ich jetzt auch schon einige nette Menschen kennengelernt und jeder ist sehr hilfsbereit, was mir das Eingewöhnen viel leichter macht. Außerhalb der Schule probiere ich gerne mit meinen Freunden neue Cafés aus, war auch schon auf einer Party eingeladen oder gehe einfach an den Strand.
Es ist wirklich so toll, dass ich nach der Schule die Möglichkeit habe, zum Strand zu gehen! Meine Gastfamilie ist so süß, behandelt mich wie ein echtes Familienmitglied, bindet mich in alles ein und ich fühle mich dort rundum wohl und zu Hause. Generell gefällt mir der entspannte Lifestyle der Australier einfach sehr und es ist ein absoluter Traum, hier für die nächsten sechs Monate leben zu dürfen.
Liebe Grüße
Eure Matilda
Halbzeit: Insgesamt fühle ich mich hier einfach total wohl
Nun bin ich schon seit gut elf Wochen hier und leider bleiben mir nur noch elf weitere. Es ist also genau Halbzeit! Die Zeit vergeht wirklich wie im Flug und ich genieße jeden einzelnen Moment. Es ist kaum zu fassen, wie schnell die erste Hälfte meiner Zeit in Sydney vergangen ist, aber ich bin immer noch genauso glücklich, hier zu sein, wie am Anfang.
In den letzten Wochen habe ich gemerkt, wie sehr ich mich inzwischen in meinem zweiten Zuhause eingelebt habe und ich finde es total faszinierend, wie schnell das ging. Ich habe viele australische Freunde an der Schule gefunden, was mir unglaublich wichtig ist. Fast jedes Wochenende unternehmen wir etwas zusammen: Wir fahren meistens in die Stadt, gehen essen, auf Partys oder machen einfach einen gemütlichen Filmabend.
Der Unterricht an der Schule ist für mich relativ entspannt und gut machbar. Wir hatten inzwischen in fast allen Fächern (außer Hospitality und Design) ein Assessment, das ist so ähnlich wie eine Klausur. Ich finde, die Assessments hier waren insgesamt einfacher als die, die ich in Deutschland schreiben musste. In Englisch und Health and Movement Science durften wir sie sogar von zuhause aus bearbeiten, was ich richtig gut fand, denn so hatte man mehr Zeit und konnte sich alles in Ruhe anschauen und ordentlich erledigen.
Neben Schule und Assessments habe ich aber auch viel freie Zeit, die ich am liebsten am Strand verbringe. Ich freue mich total, dass ich bisher, sogar jetzt Ende April, noch jede Woche ans Meer gehen kann, weil das Wetter immer noch gut zum Schwimmen ist.

Ich liebe es auch, die Stadt zu erkunden und neue Dinge auszuprobieren. Neulich war ich mit zwei Freundinnen abends in einem Outdoor-Kino. Es lief Dirty Dancing und es war wirklich ein ganz besonderes Erlebnis. Ich war auch schon beim Football mit meiner Gastschwester, was mir richtig viel Spaß gemacht hat.
Ein weiteres Highlight war definitiv der Besuch im Australian Reptile Park mit meiner Gastfamilie. Dort gab es eine unglaubliche Vielfalt an Tieren – darunter Krokodile, Kängurus, giftige Spinnen und natürlich Koalas. Ich durfte sogar einen Koala streicheln und Fotos machen – ein absolutes Must-Do in Australien! In Sydney und besonders an den Northern Beaches gibt es einfach so viel zu entdecken und es wird einem nie langweilig, weil es immer etwas zu tun gibt.
Insgesamt fühle ich mich hier einfach total wohl, sowohl in meiner Gastfamilie als auch der Pittwater High und in der Umgebung, in der ich lebe. Manchmal kann ich es selbst kaum glauben, dass ich gerade wirklich in Australien lebe und damit meinen absoluten Traum verwirkliche! Auch wenn sich die Tage mittlerweile ein bisschen alltäglicher anfühlen, bringt doch jeder einzelne neue Eindrücke und Erfahrungen mit sich, wofür ich so dankbar bin.
Ich habe hier ganz neue Seiten an mir entdeckt und bin unglaublich stolz auf mich, dass ich so mutig war und den Schritt gewagt habe, ein halbes Jahr am anderen Ende der Welt zu leben. Ich werde weiterhin jeden Tag der zweiten Hälfte meines Aufenthalts genießen und freue mich schon jetzt darauf, wenn meine Mutter mich am Ende abholen kommt, ich ihr mein neues Zuhause zeigen kann und wir noch gemeinsam die Ostküste bereisen werden. Davon erzähle ich dann in meinem nächsten Bericht!
Ein Stück meines Herzens wird immer in Australien bleiben
Nun sind genau sechs Monate um, und seit Ende Juli bin ich wieder zu Hause.
Meine letzten Wochen in Sydney waren wunderschön, aber auch sehr emotional. Ich wusste, dass meine Zeit bald zu Ende geht und jeder Moment fühlte sich besonders an. Abschied nehmen von meiner Gastfamilie war eines der schwersten Dinge überhaupt. Wir sind uns gegenseitig so ans Herz gewachsen und es hat sich so angefühlt, als würde ich meine zweite Familie zurücklassen. Auch Max, der Hund meiner Gastfamilie, fehlt mir wahnsinnig, denn er war für mich ein kleiner Begleiter in dieser aufregenden Zeit. Besonders schwer ist mir auch der Abschied von meiner australischen Mädchengruppe gefallen. Die Freundschaften werden mir so dolle fehlen und es ist so komisch, sie zurückzulassen. In der Pittwater High School habe ich mich immer wohlgefühlt, die Lehrer waren offen, freundlich und unterstützend. Ich habe mich dort nie wie „die Austauschschülerin“ gefühlt, sondern wie ein Teil von Allem.
Als die australischen Schulferien Anfang Juli begonnen haben, hatte ich das Glück, dass ich noch mit meiner Mutter reisen konnte. Sie ist nach Sydney geflogen und ich konnte ihr mein aufgebautes Leben zeigen, was sehr besonders für mich war. Von Sydney aus sind wir dann nach Cairns geflogen und entlang der Ostküste zwei Wochen lang bis nach Brisbane mit einem Mietwagen gefahren. Unterwegs haben wir so viele beeindruckende Orte gesehen, darunter Magnetic Island und die Whitsundays. Diese Zeit war einfach traumhaft! Die Strände, das Meer und die Natur, das alles hat mir geholfen, mich ein wenig vom Abschiedsschmerz zu lösen. Trotzdem war mir ständig bewusst, dass ich Australien bald verlassen muss. Der Rückflug von Brisbane nach Hause war sehr emotional, ich war total traurig, aber aufgeregt zugleich. Zu Hause angekommen, wurde ich von meinen Freunden und meiner Familie empfangen. Es war etwas komisch, alle nach einem halben Jahr wiederzusehen, aber es war so schön zu erleben, wie sehr sie sich gefreut haben. Mein Pferd hat mich zuerst gar nicht erkannt, das war irgendwie witzig, aber auch ein bisschen traurig. Zum Glück hat er sich schnell wieder an mich gewöhnt.


Trotzdem vermisse ich Sydney jeden einzelnen Tag. Es vergeht kaum ein Moment, in dem ich nicht an diese besondere Zeit zurückdenke. Das Leben dort war einfach anders, es hatte eine Leichtigkeit, die man schwer in Worte fassen kann. Meine Freundinnen aus der Schule fehlen mir besonders. Wir haben so viel zusammen erlebt, so viel gelacht und geredet. Sie waren für mich wie eine zweite Familie und es fühlt sich komisch an, jetzt ohne sie weiterzuleben. Unsere gemeinsamen Schulpausen unter der australischen Sonne und die lustigen Momente im Unterricht, all das ist mir unglaublich ans Herz gewachsen. Auch meine Gastfamilie hinterlässt eine riesige Lücke in meinem Herzen. Die Gespräche beim Abendessen, die Abende im Wohnzimmer, die gemeinsamen Ausflüge, das fehlt mir sehr. Ich habe mich dort nicht wie ein Gast gefühlt, sondern wie ein echtes Familienmitglied. Auch die Stadt selbst vermisse ich total. Diese atemberaubende Mischung aus moderner Großstadt und Naturparadies. Alles hat einen festen Platz in meinem Herzen gefunden.
Mich hat diese Erfahrung einfach sehr geprägt. Ich bin gewachsen, habe so viel gelernt und bin unglaublich dankbar für diese Zeit und dass ich das erleben durfte. Ein Stück meines Herzens wird immer in Australien bleiben und wer weiß, vielleicht werde ich irgendwann zurückkehren.




Mein Start ins Auslandsjahr in Australien