Schüleraustausch Irland – Linas Zeit zwischen Schafen und Leuchttürmen

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Bericht 1/2

Meine ersten sieben Wochen in Irland

„Vom Tag meiner Ankunft an wurde ich sehr gut aufgenommen und integriert.“

Hallo, mein Name ist Lina und ich bin 16 Jahre alt. Seit sieben Wochen bin ich in Irland. In dem folgenden Bericht werde ich von meinen Erfahrungen erzählen und dich hoffentlich überzeugen, auch ein Auslandsjahr zu machen.

Ich lebe hier in einer extrem netten und offenen Gastfamilie in New Ross (Wexford). Vom Tag meiner Ankunft an wurde ich sehr gut aufgenommen und integriert. Ich habe drei Gastschwestern, Zwillinge in meinem Alter und eine zwei Jahre ältere Gastschwester. Wir verstehen uns super und planen schon, dass sie mich in Deutschland besuchen. Ich habe einen Gasthund, der total niedlich ist und mit dem ich oft spazieren gehe. Auch meine Gasteltern sind super nett und geben sich sehr viel Mühe. Wir haben viel unternommen, waren in Kilkenny, Wexford und Galway. Wir haben uns Sehenswürdigkeiten wie Museen und Leuchttürme angeschaut, waren an wunderschönen Stränden spazieren und haben viele gemeinsame Abende mit Brettspielen oder Netflix Serien verbracht.

Ich gehe in das „fifth year“ einer gemischten „secondary school“ und bin dort auch relativ zufrieden. Ich kann jedem nur empfehlen, das „Transition Year“ zu machen, da man hier im Verhältnis weniger für Prüfungen lernen muss und man mehr Ausflüge und Gruppenprojekte macht. Das „Transition Year“ ist ein besonderes Jahr in Irland, welches auch übersprungen werden kann. Dabei geht es hauptsächlich um Berufsorientierung und „character building“. Das „fifth year“, das ich absolviere, hingegen ist sehr leistungsorientiert, es gehört zum „leaving cert“, welches der höchste irische Schulabschluss ist. Man schreibt daher viele Tests und kriegt extrem viele Hausaufgaben.

Auch wenn die Schule sehr anspruchsvoll ist, habe ich schon einige Freunde dort gefunden und habe in den meisten Fächern Spaß. Ich gehe auf eine sogenannte „Desch School“, das bedeutet, dass wir vom Staat gefördert werden, unter anderem kostenlos Essen und Trinken bekommen und auf einige Ausflüge gehen können. Ich bin auch extrem froh, durch meine Austauschorganisation die anderen Austauschschüler in meiner Nähe zu haben. Wir verstehen uns sehr gut und treffen uns fast jedes Wochenende. Die Familie meiner Gastfamilie lebt in Galway, weswegen ich öfters in die Stadt komme. Das ist ein wunderschöner Ort im Westen Irlands. Ich kann jedem nur empfehlen Galway zu besuchen!

Bei all den positiven Erfahrungen habe ich aber leider auch schon eine schlechte Erfahrung machen müssen, seit ich hier bin: Nach ungefähr zwei Wochen habe ich auf einmal extreme Bauchschmerzen bekommen. Meine Gastmutter hat sich zum Glück gut um mich gekümmert und mich sofort zum Arzt gebracht. Es hat sich herausgestellt, dass mein Blinddarm entzündet ist und er wurde mir am nächsten Morgen entnommen. Es war kein schönes Erlebnis im Krankenhaus zu sein, vor allem da ich meine deutsche Familie nicht bei mir hatte. Ich möchte niemanden mit dieser Situation abschrecken, dennoch muss einem bewusst sein, dass so etwas immer passieren kann und dass man das Beste daraus machen muss! Zum Glück habe ich hier eine zweite Familie gefunden, die mir beisteht.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ein Auslandsjahr dann die richtige Entscheidung ist, wenn du möglichst viel erleben willst. Es wird nicht immer einfach sein, aber es wird sich auszahlen. Nicht nur dein Englisch wird besser sondern auch deine Fähigkeit mit fremden Menschen und Situationen bestmöglich umzugehen. Du wirst extrem viel über dich selbst und die Menschen um dich herum lernen. In deinem Auslandsjahr wirst du Erfahrungen sammeln, die dir nie wieder genommen werden können. Es gibt unfassbar viele wunderschöne Länder auf unserer Erde. Falls du die Möglichkeiten hast, solltest du sie definitiv nutzen und ein Auslandsjahr machen. Weltweiser und viele andere Organisationen können dir dabei helfen. Ich bin sehr glücklich, dass meine Eltern mir mein Auslandsjahr möglich gemacht haben, da ich hier eine wunderschöne und aufregende Zeit verbringe.

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Bericht 2/2

Mein Name ist Lina, ich bin 16 Jahre alt und meine Zeit in Irland neigt sich langsam dem Ende entgegen. In meinem ersten Beitrag, welchen ihr auf dieser Website finden könnt, habe ich von meinen ersten Monaten erzählt. Im folgenden Bericht werde ich von der Zeit von Oktober bis Januar erzählen sowie ein Fazit zu meinem kompletten Auslandsjahr ziehen.

Seit Oktober ist viel passiert. Die Hauptsachen sind unter anderem der Besuch meiner besten Freundin, die Weihnachtszeit, zwei Trips nach Galway und ein Trip nach Dublin. Meine Gastfamilie hat von Anfang an ihre Gastfreundschaft bewiesen. Im Oktober haben sie dann spontan angeboten, dass meine beste Freundin mich für zwei Wochen besuchen kommen könnte. Da das perfekt in die Ferien gepasst hat, ist meine beste Freundin dann tatsächlich auch zu Besuch gewesen. Wir waren mit meiner Gastfamilie für eine Woche in Galway und ich habe viele Ausflüge mit ihr unternommen.

Eine Woche nachdem meine beste Freundin wieder nach Deutschland geflogen ist, habe ich dann einen Trip nach Dublin mit meiner Austauschorganisation gemacht. Es war super schön, ein Wochenende mit den anderen Austauschschülern zu verbringen und wir konnten wirklich viel von Dublin sehen!

Nach diesem Ausflug ging erstmal der Alltag wieder los, ich hatte Schule und dort auch im November Prüfungen. Im späten November ging dann die Weihnachtszeit so richtig los, die Weihnachtsdekorationen wurden in der ganzen Stadt aufgebaut und überall lief Weihnachtsmusik. Die Weihnachtszeit hier war eine tolle Erfahrung aber auch seltsam, Weihnachten ist ein Fest der Familie, alle kommen zusammen und verbringen die Festtage zusammen. Dieses Jahr nicht bei meiner Familie zu sein, war komisch, aber auch wunderschön! Meine Gastfamilie fährt über die Festtage nach Galway, wo die erweiterte Familie lebt. Dort waren wir über die Feiertage und Silvester. Die Weihnachtsmärkte Galways sind total schön und den Deutschen tatsächlich sehr ähnlich!

An Heiligabend sind wir in die Kirche gegangen und haben sonst einfach viele Brettspiele gespielt. Bei uns in Deutschland packen wir die Geschenke an Heiligabend aus und essen auch an Heiligabend unser Weihnachtsessen, hier in Irland feiert man all diese Dinge erst am ersten Weihnachtsfeiertag. Den 25.12.23 haben wir ganz besonders begonnen! In Galway ist es eine Tradition, an Weihnachten für einen guten Zweck ins Meer zu gehen. Das habe ich dann auch mit meinen Gastschwestern getan. Nach dieser extremem Abkühlung sind wir dann erstmal alle warm duschen und Tee trinken gegangen!

Nach einem kleinen Frühstück gab es dann die Bescherung und am späten Mittag haben wir ein riesiges Festmahl gegessen, welches aus Truthahn, Schinken, sämtlichen Gemüsesorten und verschiedensten Kartoffelgerichten bestand. Meine Gastoma ist eine fantastische Köchin und das Essen war unglaublich lecker. Von meiner Gastfamilie habe ich sehr schöne Geschenke bekommen, unter anderem Klamotten, typisch irische Gegenstände und Süßigkeiten. Die restlichen Weihnachtsfeiertage haben wir mit der erweiterten Familie verbracht.

Silvester haben wir mit Freunden der Familie in einem Hotel gefeiert, was sehr schön war. Am 02.01 ging es dann wieder zurück nach Wexford und wir genießen seitdem den Rest unserer gemeinsamen Zeit. Wir haben gebacken, waren shoppen und haben viele Brettspiele gespielt!

Bald kommt meine Mutter hierher und wir verbringen zusammen ein paar Tage in Dublin, bevor wir zusammen zurück nach Deutschland fliegen. Es ist unglaublich, wie schnell die letzten fünf Monate vergangen sind und ich kann glücklich sagen, dass ich hier eine wundervolle und unvergessliche Zeit hatte. Ich habe Erfahrungen gesammelt, aus denen ich mein ganzes Leben lang schöpfen werde. Ich bin extrem dankbar, die Möglichkeit gehabt zu haben, all diese wunderschönen Momente zu erleben und all diese Erfahrungen zu machen.

Ich kann jedem von euch zu einem Auslandsjahr raten, da ihr extrem über euch hinauswachst und euch entwickelt. Ihr könnt während eures Auslandsjahres Dinge lernen und Erfahrungen sammeln, die euch euer ganzes Leben begleiten und von Vorteil sein werden. Ich freue mich auf meine letzten Tage und wünsche euch allen das Allerbeste, macht das Beste aus eurem Auslandsjahr und nehmt jede Erfahrung mit!