- WELTBÜRGER-Stifter: weltweiser
- Programm: Au-Pair
- Land: USA
- Dauer: 10 Monate
- Name: Jülyet
Auslandsabenteuer trotz Pandemie?
Nach der Ausbildung oder dem Schulabschluss ins Ausland zu verreisen, ist für viele junge Leute ein abenteuerlicher Traum, welcher bisher leicht zu verwirklichen war. Auch ich wollte nach meinem Abitur im Sommer 2019 ins Ausland. Da mir jedoch das nötige Kleingeld gefehlt hatte, habe ich vorerst nebenbei gejobbt und bin dabei auf das Weltweiser Reisestipendium gestoßen. Nach einiger Zeit hatte ich meinen Bewerbungsbeitrag eingereicht und konnte kurz darauf stolz sagen, die Weltweiser Stipendiatin 2019 zu sein.
Mein Plan war es, im Frühjahr 2020 als Au Pair in die USA zu verreisen. Doch wie wir alle wissen, stand die Welt im Frühling 2020 plötzlich still. Nach einigen Monaten der Verzweiflung und einer unfassbaren Menge an Papierkram für ein Ausnahmevisum, hat es dann im März 2021 doch geklappt. Der Weg dorthin war geprägt von vielen Zweifeln und Enttäuschungen. Doch davon sollte man sich nicht abschrecken lassen! Natürlich muss man sich dabei bewusst sein, dass man so einige Abstriche machen- und Kompromisse eingehen muss. Aber: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!
Somit bin ich inzwischen seit etwa zwei Monaten in den USA. Genauer gesagt auf der wunderschönen Insel Oˋahu, des Staates Hawaii. Hier arbeite ich zwischen 40 bis 45 Stunden pro Woche als Au Pair für eine vierköpfige Familie. Meine Gastkinder sind drei Jungs im alter von 3, 6 und 8 Jahren. Sie sind wirklich toll und haben unfassbar viel Energie. Manchmal sogar ein bisschen zu viel Energie. Außerdem wurde ich von ihnen sogar mit einer traditionellen hawaiianischen Lei (Blumen Halsschmuck) begrüßt! In meiner Freizeit erkunde ich gerne die Insel. Ich habe mit meiner Platzierung auf Hawaii viel Glück gehabt, da es hier unzählige Aktivitäten im Freien gibt. Also sehr „Corona-konform“.
Jede Woche suche ich mir gemeinsam mit ein paar Freunden einen neuen Hike (Wanderweg) aus, welcher häufig über hawaiianische Berge oder durch tropische Wälder führt. Oder ich besuche wunderschöne Sandstrände, probiere exotische Früchte und sammle Erinnerungen mit der Kamera. In Restaurants gehe ich nur, wenn sie Plätze im Freien haben, was dank des immerzu sonnigen Wetters nicht schwer fällt. In dieser kurzen Zeit habe ich bereits viele interessante Dinge entdeckt die ich vorher noch nie gesehen habe. Besonders die Natur und die vielen verschiedenen Tiere sind hier faszinierend. Krumme, uralte, verwachsene Bäume, die aussehen wie aus einem alten Märchenbuch; tiefgrüne Berge und Felder, wie man sie nur aus Filmen wie „Jurassic Park“ kennt; Sonnencremes mit Lichtschutzfaktor 100; aber gleichzeitig auch lästige Krabbeltiere wie Kakerlaken, die alles anknabbern was nicht niet- und nagelfest ist. Und dabei gerne kleine Häufchen als Andenken hinterlassen. Kein schöner Anblick.
Aber auch die Lebensweise der Einwohner hier ist sehr inspirierend. Hier ist „Aloha“ nicht nur eine Begrüßungsfloskel, sondern eine Lebensweise. Viele verbinden das Wort mit Frieden, Harmonie und Liebe. Es bedeutet eine positive Energie zu senden und zu empfangen. Diese Einstellung hat meine Sichtweise auf einige Dinge verändert. Dazu, bin ich persönlich ebenfalls ein wenig gewachsen. Vorher bin ich ungern Auto gefahren. Jetzt fahre ich jeden Tag Auto. Selbst meine Parkkünste haben sich verändert! Ich denke, sogar mein Fahrlehrer wäre stolz. Dies ist natürlich nur ein kleiner Teil, ich bin mir sicher, dass die nächsten Monate noch so einige aufregende Erfahrungen mit sich bringen werden. Und ich kann es kaum erwarten auch davon zu berichten.
Also völlig egal ob man sich letztendlich für ein Au Pair Jahr, einen Schüleraustausch oder ein Work & Travel Abenteuer entscheidet, die Zeit und der Aufwand sind es wert! Dies ist ein Kapitel im Leben, von dem man irgendwann einmal stolz seinen Enkelkindern erzählen kann. Oder auch nur seinen Instagram Followern (Mehr dazu: @Juulyet 😉 ). Durch die Pandemie werden so einige Dinge nicht wie gewohnt möglich sein, doch man kann versuchen, das Beste aus der Situation zu machen und „Corona-konform“ die Welt entdecken.
Also, Maske an und auf ins Abenteuer!
Aloha und Mahalo (Danke), Jülyet