- WELTBÜRGER-Stifter: Zalando
- Programm: Work & Travel
- Land: Neuseeland
- Dauer: 8 Monate
- Name: Christina
Hallo liebes Weltbürger-Stipendium-Team,
endlich bin ich in meinem Traumland Neuseeland angekommen. Es ist alles noch viel schöner, als ich mir es vorgestellt habe. Die Landschaft ist wahnsinnig beeindruckend, die Leute sind sehr nett und hilfsbereit, das Essen und der Wein sind sehr gut und man erlebt jeden Tag etwas Neues und lernt sehr viele interessante Leute aus der ganzen Welt kennen.
Aber jetzt fang ich mal von vorne an. Am 17. Januar bin ich nach einem 28-stündigen Flug im Land der Kiwis und Schafe angekommen, um ein Work and Travel Programm zu machen. Die Einreise gestaltete sich als sehr kompliziert. Ich wurde zwei Stunden vom Zoll aufgehalten, da ich einen Apfel in meiner Tasche hatte. Frisches Obst muss man vor der Anreise nämlich entweder wegwerfen oder anmelden. Da ich vor lauter Vorfreude und Aufregung endlich angekommen zu sein, meinen Apfel total vergessen hatte, durfte ich erst einmal mit den Zollbeamten diskutieren und musste letztendlich 400 $ Strafe zahlen. Auf die Frage, ob ich den Apfel jetzt essen dürfe, nachdem ich ihn so teuer bezahlen musste, hieß es nur, ob ich Witze mache. Na gut, das war wohl nicht der beste Start in Neuseeland, aber jetzt konnte es nur besser werden ;).
Endlich im Hostel in Auckland angekommen, galt es den Jetlag zu überwinden. Die kommenden fünf Tage verbrachte ich dort und erledigte einige organisatorische Dinge, wie zum Beispiel die Eröffnung eines neuseeländischen Bankkontos und die Beantragung einer Steuernummer. Das Sightseeing kam dabei natürlich auch nicht zu kurz, in fünf Tagen kann man so einiges machen. Vom Skytower, der Queensstreet, dem Hafen, mehreren Stadtparks und Museen bis hin zu Mount Eden, dem höchsten Vulkankegel der Stadt (und gleichzeitig Aussichtspunkt über Auckland), habe ich alles gesehen. Von Waiheke Island kann ich nur schwärmen. Diese kleine Insel ist 35 Fährminuten von Auckland entfernt und verspricht schöne Sandstrände, felsige Buchten und stylische Weingüter. Hier kann man gut dem Großstadtrummel von Auckland entkommen.
Nach dieser 5-tägigen Eingewöhnungsphase ging es für mich weiter auf die Caretakerfarm in Wangateau. Die Farm habe ich über die Website www.wwoof.co.nz gefunden. „Wwoofen“ (World Wide Oppurtunity on Organic Farms) beziehungsweise als „Wwoofer“ arbeiten ist sehr verbreitet in Neuseeland. Hierbei arbeitet man circa vier bis sechs Stunden täglich auf einer Farm, bekommt als Gegenleistung Verpflegung und Unterkunft kostenlos und erfährt einiges über den biologischen Anbau. Als ich auf der Farm ankam, war ich sehr schockiert. Das Leben auf so einem neuseeländischen Bauernhof ist komplett anders als in Deutschland. Als ich die vielen Spinnen sah und erfuhr, dass wir in der Nacht alles Essbare wegräumen sollten, weil es die Mäuse sonst fressen, wollte ich am liebsten wieder abreisen. Was mich dort hielt, waren die Farmbesitzer, die sehr aufgeschlossen, hilfsbereit und nett waren.
Mit elf weiteren Wwoofern aus der ganzen Welt (Kanada, Frankreich, USA, Schweden, Österreich, Holland, Neu Kaledonien) teilte ich mir mein neues Zuhause. Unsere Aufgaben waren unter anderem: Hühner füttern, Unkraut jäten, Garten wässern, Regale säubern und streichen, mit den Hunden Gassi gehen und ein Gemüsebeet anlegen. Was ich sicherlich nie vergessen werde ist, als wir die 19 Hühner, die wir täglich gefüttert hatten, schlachteten und in den darauffolgenden Tagen zu Abend gegessen haben. Ein weiteres Großprojekt auf der Farm war der Bau eines Lehmofens, das bis jetzt noch nicht abgeschlossen ist und sicherlich noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Die Farmbesitzerin hatte zudem einen kleinen Laden, in dem jeder von uns jeweils einen Tag in der Woche arbeitete. Nach zwei Wochen wollte ich die Farm verlassen und mir einen Job suchen, um etwas Geld zu verdienen. Als ich dies der Farmbesitzerin mitteilte, stellte sie mich an. Also arbeitete ich in den darauffolgenden Tagen jeweils einen halben Tag als „Wwoofer“ und den restlichen Tag als Angestellter.
Ich half im Haushalt, kümmerte mich um ihre 90-jährige Mutter, erledigte diverse Büroarbeiten, man kann sagen ich war „Mädchen für alles“. Insgesamt blieb ich dort viereinhalb Wochen. Nach dem anfänglichen Schock, kann ich im Nachhinein sagen, dass es eine supergute und lehrreiche Zeit war und eine der besten Erfahrungen die ich bis jetzt hier hatte. Ich lernte einiges über Land, Leute und deren Lebensgewohnheiten, verbesserte mein Englisch und fand richtig gute Freunde.
Beginn meines Roadtrips
Nach dieser Zeit ging es zurück nach Auckland, zurück in die Zivilisation (die Farm war im Nirgendwo), wo ich eine Freundin aus Deutschland erwartete, die mich hier besuchte und für 4 Wochen mit mir reiste. Kurz vor ihrer Ankunft habe ich noch schnell ein Auto gekauft – und mit schnell meine ich innerhalb von einer Stunde. Ich habe das Auto in Auckland auf der Straße mit der Aufschrift „for sale“ gesehen, mich sofort mit dem Besitzer getroffen, eine Probefahrt gemacht und beschlossen, das Auto zu kaufen. Dann mussten wir nur noch zur Post gehen und das Fahrzeug auf mich ummelden, was 9$ kostet und innerhalb von 10 Minuten geschehen war – unvorstellbar aus deutscher Sicht ;).
Jetzt konnte unser Roadtrip losgehen. Wir starteten von Auckland aus, Richtung Coromandel und schauten uns dort die von Touristen überfüllte Hot Water Beach, wo man bei Ebbe nach Thermalquellen buddeln kann, und die Cathedral Cove mit ihrem gigantischen Steinbogen an. Dann ging’s weiter nach Rotorua, der „Schwefelstadt“ des Landes. In der Thermalgegend, wo es andauernd nach faulen Eiern riecht, konnten wir uns sprühende Geysire, dampfende Thermalquellen und brodelnde Schlammtümpel anschauen. Wir besuchten das Whakarewarewa Thermal Village, ein lebendiges Maori Dorf inmitten von blubbernden Tümpeln, Quarzterrassen und Geysiren. Hier leben die Dorfbewohner immer noch genauso wie ihre Vorfahren vor Jahrhunderten.
Unser nächster Stopp war in einem sehr netten Hostel in Taupo, am Lake Taupo, dem größtem See Neuseelands, auf dem wir eine Segeltour gemacht haben, um uns das 10 m hohe Maorirelief an der Mine Bay anzuschauen und einfach nur zu relaxen. Am nächsten Tag ging es nämlich schon früh los in den Tongariro National Park, von wo aus das Tongariro Alpine Crossing, eine der schönsten Tageswan-derungen Neuseelands, beginnt. Leider hatten wir an diesem Tag Pech mit dem Wetter, es regnete, war neblig und sehr kalt. Keine guten Voraussetzungen für so eine Wanderung. Deswegen konnten wir die Tour an diesem Tag nicht machen und sind direkt nach Napier an der Ostküste gefahren. Hier hatten wir nur einen kurzen Zwischenstopp, bei dem wir uns die Küste und die Architektur im Art deco Stil anschauten, bevor es weiter nach Wellington ging. In der Hauptstadt des Landes hatten wir wieder strahlenden Sonnenschein und blauen Himmel und konnten unseren dreitägigen Aufenthalt genießen. Mit der Cable Car ging’s hinauf zu den Botanischen Gärten, von wo aus man einen super Blick über die Stadt hat, zurück zu Fuß über das Regierungsviertel. Abends haben wir die Cuba Street, Wellingtons Kultstraße und den Hafen erkundet. Am nächsten Tag stand ein weiterer Aussichtspunkt, Mount Victoria, auf dem Programm, bevor es schließlich nachts um 2 Uhr mit der Fähre nach Picton ging.
Unsere Tage auf der Südinsel bestanden hauptsächlich aus Autofahren, da es auf der Südinsel sehr lange und zeitintensive Strecken gibt, um ans Ziel zu kommen. Dennoch hatten wir dort sehr schöne Tage und viel erlebt. Highlights waren: Dolphin Watching Tour in Kaikoura, Weinradeltour durch die Marlborough Sounds, Spaziergang an den Pancake Rocks und zum Abschluss unserer gemeinsamen Reise eine Kajaktour durch den Abel Tasmann National Park.
Fernweh? JuBi!
Für meine Freundin ging es dann wieder zurück nach Deutschland und für mich zurück auf die Nordinsel. Mein nächstes Ziel war eine Brauerei in der Nähe von New Plymouth, also fuhr ich die Westküste entlang nach Norden und stoppte in Whanganui. Hier hatte ich das Glück, kostenlos in einem Hostel übernachten zu können, oder was heißt kostenlos, als Gegenleistung musste ich die Zimmer putzen ;). Dann ging es schließlich über die Dawson Falls (Wasserfall) und die Hollard Gardens (vergleichbar mit Botanischen Gärten) zu der Brauerei. Mein neues Zuhause war ein alter Wohnwagen, den ich mit 2 Franzosen, die auch dort arbeiteten, teilte. Meine nächsten Tage bestanden hauptsächlich aus Flaschen etikettieren. Die Belohnung war jede Menge Freibier. Am Wochenende half ich dann im Restaurant der Brauerei aus und war fürs Pizzabacken zuständig. Das war ganz schön stressig, als plötzlich eine Gruppe hungriger Biker angefahren kam.
An meinem freien Tag habe ich den Summit Track am Mount Taranaki gemacht, ein 2518 m hoher Vulkankegel, der die Landschaft hier dominiert. Der letzte Ausbruch liegt 350 Jahre zurück, weshalb die Einheimischen der Meinung sind, ein neuer Ausbruch sei überfällig. Wie auch immer, während meiner Wanderung kam mir jedenfalls keine Lava entgegen. Der Tag war ein Highlight, auch wenn mir jetzt alles weh tut und ich mich vor lauter Muskelkater kaum noch bewegen kann. Bis jetzt habe ich schon viele tolle Sachen erlebt und meine Zeit hier sehr genossen.
Fazit
Mein Fazit, nach 3 Monaten: Es war die beste Entscheidung nach Neuseeland zu gehen und Work & Travel zu machen. Die Erfahrungen, die ich hier machen konnte, waren alle sehr positiv. Abgesehen von der Apfelgeschichte ;). Mein Plan für die nächsten Wochen ist, nochmal ein bisschen Geld zu verdienen, um dann wieder reisen zu können. Geld ausgeben kann man hier nämlich sehr leicht, es gibt 1000 verschiedene Outdooraktivitäten und man hat die Qual der Wahl. Geld verdienen kann man zwar auch recht einfach, allerdings wird man dabei nicht zum Millionär, denn man arbeitet meistens zum Mindestlohn. Aber ein Anfang ist bereits gemacht, ich arbeite momentan in einem kleinen Cafe und bessere mir dadurch meine Reisekasse auf.
Zurück in Deutschland
So, jetzt bin ich also wieder daheim und das ist ganz schön ungewohnt. Genau vor drei Wochen bin ich am Flughafen in München angekommen und von meinem Eltern und Freunden mit Luftballons und „Welcome back“-Schildern herzlichst in Empfang genommen worden. Die Freude, alle wieder zu sehen, war riesig und wir hatten uns einiges zu erzählen, denn in sieben Monaten hat sich doch Vieles verändert. Was ich noch alles erlebt habe, möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten.
Rückblick
Während meiner Arbeit in einem kleinen Café in Waitomo habe ich viele interessante Leute kennengelernt und gute Erfahrungen gemacht. Zuerst war ich der Tellerwäscher, durfte dann ziemlich schnell auch Gäste bedienen und abkassieren und das hat richtig Spaß gemacht. In der Küche musste ich auch des Öfteren aushelfen. Hier gehörte es zu meinen Aufgaben, Sandwiches zu belegen, Kuchen zu backen und das Abendessen vorzubereiten.
Das Cafe befindet sich im Waitomo-Distrikt. Diese Region ist für ihre Höhlen (Waitomo Caves) bekannt und somit ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen. Die Höhlen lassen sich ganz gemütlich auf einer Tour zu Fuß oder per Boot erkunden. Die Millionen von Glühwürmchen an den Höhlenwänden finde ich sehr beeindruckend. Falls man besonders abenteuerlustig ist, kann man auch eine Blackwater Rafting Tour durch die Höhlen machen. So hab auch ich es getan und kann es nur weiterempfehlen. Nachdem wir uns 100 Meter abgeseilt haben um in die Höhle zu kommen, sind wir noch circa vier Stunden durch die Höhle gekrochen und geschwommen, in Wasserlöcher gesprungen und Wasserfälle hinaufgeklettert. Das war Adrenalin pur und sicherlich eines meiner Highlights in Neuseeland.
Nach meinem vierwöchigen Aufenthalt in der Region und der Arbeit im Restaurant ging es weiter Richtung Hamilton. Hier legte ich nur einen kurzen Stopp ein und habe mir die Stadt samt Hamilton Gardens und Hamilton Lake angeschaut. Dann ging es auch schon zu meinem nächsten Ziel: einer Milchfarm in der Nähe von Matamata. Hier wollte ich eigentlich nur für zwei Wochen bleiben, woraus letztendlich vier wurden. Auch hier habe ich nur gute Erfahrungen gemacht.
Die Farmer waren sehr, sehr nett und hilfsbereit und ich habe so einiges gelernt, wie zum Beispiel Roller fahren. Als ich ihnen mitgeteilt habe, dass ich nach Neuseeland noch einen Monat nach Thailand fliege, bevor es wieder nach Deutschland geht, haben Sie darauf bestanden, mir das beizubringen. Denn in Thailand ist es am günstigsten, sich einen Roller zu mieten und damit das Land zu erkunden. Meine erste Fahrstunde sah dann so aus, dass der Farmer mich auf sein uraltes Moped gesetzt hat, mir kurz erklärt hat wie alles funktioniert und dann zum Essen verschwunden ist. Nachdem ich eine Stunde mit dem Moped auf seinem Acker im Kreis gefahren bin, bis ich Schalten, Bremsen und Gas geben konnte, durfte ich auch endlich zum Essen kommen. Das Rollerfahren war aber nur der Anfang. An den darauffolgenden Tagen wurde mir dann noch gezeigt, wie man Traktor fährt und einen 8t-Bagger bedient.
Ansonsten sah das Leben auf der Farm so aus, dass wir jeden Tag um 5 Uhr aufgestanden sind um eine halbe Stunde später die 180 Kühe zu melken. Danach gab es erst einmal ein großes Frühstück, bevor es wieder zurück an die Arbeit ging. Nachmittags um vier Uhr wurden die Kühe dann nochmals gemolken. Neben der Farmarbeit haben wir aber auch einige Ausflüge unternommen.
An einem Tag ging es nach Hobbition – dem Drehort der „Herr der Ringe“-Filme und „Der Hobbit“. Das „Filmdorf“ entstand auf einer Schaffarm und wird von circa 100 Mitarbeitern gepflegt. Die Touren starten alle 30 Minuten, und seit der Weltpremiere des ersten Hobbit-Films zeichnet sich ein neuer Besucherrekord von täglich mehr als 2.000 Touristen ab.
Einmal haben wir einen Ausflug ans Meer gemacht. Das klingt jetzt nicht so außergewöhnlich, war es aber. Wir sind nämlich mit dem LKW an den Strand gefahren und haben so nah am Meer geparkt, dass wir beim Aussteigen schon mit den Füßen im Wasser standen. Der LKW war bestens ausgestattet. Es war alles vorhanden, was man für einen gelungenen Strandtag braucht: Picknicktisch und Stühle, Grill, Essen und Getränke, Liegestühle, zwei Boote, ein Roller, ein Sofa und ein Stockbett,… der Tag konnte also nur gut werden. Da man mir wohl angesehen hatte, wie überrascht ich von all dem war – wer richtet seinen LKW schon als fahrendes Wohnzimmer ein – hat der Farmer nur zu mir gesagt „Man muss auch mal über die Grenzen hinaus denken und was Verrücktes machen“.
Während meiner Zeit auf dieser Farm habe ich mein Auto wieder verkauft, sogar teurer als ich damals dafür bezahlt habe, was mich sehr erfreute. Von diesem Geld habe ich unter anderem einen Flug auf die Südinsel gebucht und bin Mitte Mai nach Queenstown – in die Kälte geflogen. Hier war es nämlich Winter und auf den Bergen lag bereits Schnee.
Die letzten vier Wochen von meiner Zeit in Neuseeland bin ich zusammen mit einem Franzosen gereist. Wir haben uns einen Campervan gemietet und sind von einer Attraktion zu der Nächsten gefahren. Angefangen am Milford Sound mit den vielen Wasserfällen, weiter nach Invercargill und einem richtig schönen Aussichtspunkt in Bluff.
Dann ging es weiter in die Catlins, einem Gebiet im Südosten der Südinsel Neuseelands. Die Catlins sind ein sehr dünn besiedeltes Gebiet mit einer malerischen Küstenlandschaft. Zuerst fuhren wir zum Waipapa Point, wo wir uns den Leuchtturm angeschaut haben. Keine 20 Meter weiter stolpern wir schon fast über Seerobben, die ganz gemütlich im Gras lagen. Von hier aus ging es über Schotterpisten zum Slope Point, dem südlichsten Punkt der Südinsel. Die nächsten Tage haben wir noch diverse Wasserfälle angeschaut – da gibt es nämlich so einige in den Catlins, haben ein paar kleinere Wanderungen unternommen und sind zum Abschluss zum Nugget Point gefahren. Hier haben uns nochmal wunderschöne Strände erwartet und wir haben sogar Pinguine in freier Wildbahn beobachten können.
Nächstes Ziel war Dunedin und die Otago Peninsula. Die Miesmuscheln, die wir am Strand gefunden und abends frisch zubereitet haben, werde ich sicherlich nicht vergessen. Das war lecker!!! Auf der Weiterfahrt Richtung Lake Tekapo haben wir noch die Moeraki Boulders angeschaut und immer wieder Seerobben am Strand entdeckt. Von Lake Tekapo, wo es nur geregnet hat, ging es dann zum Mt. Cook. Dort angekommen war es richtig kalt, dafür aber auch richtig schön. Eine 1,5 Stündige Wanderung führte uns ins Hooker Valley, wo wir einen Gletschersee bewundern konnten. Im Regen ging es dann zurück zum Auto und weiter Richtung Glacier Country – Franz Josef Gletscher und Fox Gletscher. Das war dann auch unser letzter großer Stopp bevor es über Arthur’s Pass nach Christchurch ging.
Im Februar 2011 hat ein Erdbeben der Stärke 6,3 Christchurch erschüttert und Teile der Stadt zerstört. Heute, im Juni 2014, überkommt uns immer noch ein sehr beklommenes Gefühl, als wir durch die Strassen im Stadtzentrum laufen. Viel ist abgesperrt, wo früher Häuser waren sind heute riesige Parkplätze. Einige Ruinen stehen noch, werden aber wohl bald abgerissen. Momentan arbeiten hunderte von Leuten daran, die Stadt wieder aufzubauen, bis auf Baulärm ist kaum etwas zu hören.
Christchurch war nicht nur das Ende unsere Rundreise mit dem Campervan, sondern auch das Ende meines Neuseelandaufenthaltes. Von hier aus bin ich am 25.06.2014 nach Bangkok geflogen.
Bangkok
Bangkok steht bei mir zu allererst für Kulturschock. Aus dem wunderschönen, naturbelassenen, ruhigen Neuseeland bin ich in eine Millionenstadt mit viel zu viel Verkehr, Dreck, Lärm und Abgasen gekommen. Die ersten Tage musste ich mich erst einmal an diese neue Lebenssituation gewöhnen, wobei richtig anfreunden konnte ich mich mit der Stadt bis zum Schluss nicht. Dennoch habe ich auch hier wieder viel erlebt und viel gesehen: vom Wat Pho, einem buddhistischen Tempel, dem Grand Palace, dem Floating Market, dem Chatchuak Weekend Market und natürlich der berühmt berüchtigten Khao San Road war alles dabei.
Nach acht Tagen in dieser Metropole musste ich dringend wieder wo anders hin und so hab ich beschlossen, nach Bali zu fliegen und mich dort mit einer Freundin aus Deutschland zu treffen.
Bali
Bali – hier schaut die Welt doch schon gleich wieder ganz anders aus. Ich habe mich von Anfang an sehr wohl gefühlt, Bangkok war mir wohl einfach zu groß und zu überfüllt. Die Leute hier auf der Insel sind wieder sehr freundlich und hilfsbereit, das Wetter war die drei Wochen, die ich hier verbrachte, einfach nur traumhaft. Hier kam richtiges Urlaubsfeeling auf.
Am ersten Tag haben wir uns dann auch gleich Roller geliehen und jetzt war ich dem Farmer auch richtig dankbar. Es ist zwar kein Vergleich ob man mit dem Roller durch Bali fährt oder mit einem Moped über einen Acker rast, dennoch fühlte ich mich jetzt relativ sicher auf dem Gefährt. Die Verkehrsregeln in Bali sind auch ganz einfach, man muss immer hupen wenn man um eine Kurve fährt und wenn man jemanden die Vorfahrt nimmt, hupt man einfach zwei Mal kurz. Ansonsten kommt man mit dem Roller eigentlich überall hin – Einbahnstraßen darf man auch gern entgegengesetzt fahren 😉
Mit dem Roller haben wir dann auch so einigen Touren gemacht: zum Monkey Forest, zur Tempelanlage in Uluwatu, zu den Gitgit Wasserfällen und zum UNESCO Weltkulturerbe – den Reisterrassen.
An einem Tag sind wir mit Taschenlampen bewaffnet nachts um halb 4 auf den Vulkan Bartu gelaufen um von dort aus den Sonnenaufgang zu sehen. Leider war es an dem Tag sehr bewölkt und die Sonne kaum zu sehen. Trotzdem war es ein richtig tolles Erlebnis.
Nach ein paar Tagen sind wir dann von Bali aus mit dem Schnellboot nach Gili Trawagan gefahren. Das ist eine Insel vor der Küste Lomboks. Die Insel hat circa 700 Einwohner und es gibt keine motorbetriebenen Fahrzeuge. Das Inselumfeld ist reich an Korallen, in welchen unzählige verschiedene Fischarten beheimatet sind. Bei unserem Schnorchelausflug um die Insel sind wir mit Schildkröten geschwommen und konnten die wunderschöne Unterwasserwelt begutachten. Hier haben wir’s uns gut gehen lassen. Da alles relativ günstig ist, haben wir uns bei einer traditionellen indonesischen Massage verwöhnen lassen und bei einer Mani- und Pediküre wieder „aufhübschen“ lassen. Dann ging es auch hier langsam wieder dem Ende zu. Nach ein paar schönen und entspannenden Tagen am Strand hieß es Koffer packen, oder besser Rucksack packen und versuchen, alles wieder reinzubringen, was sich in den letzten 7 Monaten so angesammelt hatte. Souvenirs für die Lieben zu Hause durften natürlich auch nicht fehlen. Allmählich stieg die Aufregung und Vorfreude auf zu Hause und dann saß ich auch schon im Flieger und es ging wieder zurück.
Ja, und jetzt bin ich wieder hier und lebe mich so langsam wieder ein. Die Reise war wohl das Beste was ich machen konnte, aber nach Hause zu kommen war auch wieder ein schönes Gefühl. Auf die Fragen meiner Freunde und Bekannten, ob ich etwas bereue oder ob ich etwas anders gemacht hätte, kann ich nur sagen „NEIN, absolut nicht! Es war einfach nur perfekt!“ Ich bin sehr dankbar für alles, was ich erleben durfte, für die netten Menschen, die ich kennengelernt habe und für die schönen Momente die ich mit Ihnen verbracht habe.
Vielen Dank auch nochmal an Zalando und das Weltbürger-Stipendium-Team für die tolle Unterstützung!