- WELTBÜRGER-Stifter: ESL
- Programm: Sprachreisen
- Land: England
- Dauer: 2 Wochen
- Name: Gözde Nur
Es war schon immer mein Traum Oxford, die Stadt mit den tollen Universitäten zu sehen, deshalb habe ich mich für ein Weltbürger-Stipendium bei ESL – Sprachreisen beworben. Am 29. März hat sich mein Traum verwirklicht und ich habe für 2 Wochen eine Sprachreise in der Embassy School in Oxford gemacht.
Am 29. April war ich voller Aufregung in Oxford angekommen und meine Gastfamilie hieß mich herzlich willkommen. Meine Gastfamilie war eine vierköpfige Familie, die super nett und hilfsbereit war. Es hat mich sehr gefreut, dass ihre Kinder in meinem Alter waren, zwischen 17 und 19. Gleich am ersten Tag haben wir zusammen ‚Fast and Furios‘ geschaut. Untergebracht war ich in einer Gastfamilie, die noch eine koreanische und japanische Schülerin hatte, die zufällig auch auf die gleiche Schule ging und so musste ich nicht alleine die Schule suchen. Von meiner Unterkunft bis zur Schule waren es 40 min mit dem Bus und 3 min Fußweg. Meine Unterkunft war super und meine Gasteltern total nett. Ich hatte sogar Internet und meinen eigenen Fernseher. Die meisten Busse in Oxford waren Doppeldeckerbusse, weshalb ich immer oben die tolle Aussicht genießen konnte. Ich habe mich sehr gefreut gemeinsam mit den beiden anderen Schülerinnen in die Schule zu fahren. Da beide aus ganz anderen Ländern kamen, mussten wir Englisch sprechen. Hier die Aussicht vom Bus:
Als ich am ersten Tag in die Embassy School ankam, musste ich Formulare ausfüllen und schon ging es los mit einem Grammatik-Test und einem mündlichen Test. Diese Tests sollten entscheiden, in welchen Kurs wir die nächsten Wochen besuchen werden. Nach dem Test wurde uns die Schule gezeigt und wir haben einen Rundgang in Oxford mit 4 weiteren neuen Schülerinnen und Schüler gemacht. Die Schule befindet sich in einem schönen historisch anmutenden Altbau. Die Räume waren bequem und technisch gut ausgerüstet. Es war wirklich super schön, dass in der Embassy School fast alle Länder vertreten waren. Ich habe Englisch, neue Schüler und die unterschiedlichen Kulturen kennengelernt.
Der erste Eindruck war unglaublich schön. Eine Stadt, die so vielseitig ist, mit so vielen Studenten aus der ganzen Welt und den prachtvollen Unis. Oxford ist eine schöne und überschaubare Stadt mit einer wunderschönen Architektur. Das Leben spielt sich eigentlich im Stadtkern zwischen den verschiedenen Colleges ab. Ich würde sagen, dass man zu Fuß an jeden relevanten Ort in rund 30 bis 40 Minuten kommt. Nach dem Rundgang wurde ein Bild mit den neuen Schülern vor der Embassy School gemacht. Ich war sehr froh die neuen Schüler kennenzulernen, die mir während meines Aufenthalts immer zur Seite standen. Sie kamen aus Chile, Argentinien, Japan und Italien.
Am nächsten Tag hatte ich meine erste Unterrichtsstunde mit 7 weiteren Schülern/-innen. Die Gruppe war sehr international besetzt und die Niveau Einstufung war absolut korrekt. Der Unterricht hat mir insgesamt sehr gefallen, vor allem die sehr hilfsbereiten Lehrer. Sie gestalten den Unterricht interessant und abwechslungsreich. Zum Teil werden eigene Wünsche, z.B. in Bezug auf die Grammatik, berücksichtigt. Bei Fragen stehen Mitarbeiter der Schule und Lehrer immer zur Verfügung. Auch das angebotene Freizeitprogramm der Schule ist abwechslungsreich und bestens organisiert. Die Atmosphäre in den Klassen war echt angenehmen und die Wünsche der Schüler wurden auch berücksichtigt. Man hatte auch immer das Gefühl, persönlich mit in den Unterricht einbezogen zu werden. Auffällig war dabei, dass die Lehrer der Schule immer mit ihren Vornamen angesprochen wurden. Dies verstärkte nochmal das freundschaftliche Verhältnis zwischen den Lehrern und Schülern. Es ging alles sehr locker zu und es herrscht eine fast kumpelhafte Atmosphäre.
Ich wollte mich voll auf den Unterricht konzentrieren und war froh, Oxford gewählt zu haben, wie ursprünglich geplant. Oxford bietet recht viel, nette Pubs, die Colleges, einige Parks, einen schönen Markt. Schön sind die Rad- und Bootstouren am Oxford Canal und der Ausflug nach Warwick Castle. Man ist auch schnell in Banbury, wo es gute Shoppingmöglichkeiten in den Arkaden gab. Nach dem Unterricht habe ich meinen Bus genommen, der alle 2 Minuten kam und bin nach Hause gefahren. Als ich zu Hause ankam, haben wir mit der Familie zusammen Abendgegessen. Die Gastmutter hat sehr leckeres Essen gekocht, was ich jetzt auch sehr vermisse. Anschließend habe ich begonnen meine Hausaufgaben zu machen. Der Lehrer hat uns eine `pie chart` gegeben, die wir auf ca. einer Seite analysieren sollten.
Am nächsten Tag ging es nach der Schule zum Christ Church. Diese Besichtigung des Colleges wurde als Freizeitaktivität am Nachmittag angeboten. Christ Church ist heutzutage eines des bekanntesten Colleges Oxfords, wo derzeit mehr als 500 Studenten für ihren ersten oder einen höheren Grad studieren. Zudem ist zu erwähnen, dass die Hälfte der britischen Premierminister in den Genuss eines Studiums in Oxford oder Cambridge gekommen sind. Ich habe unglaublich viele Fotos dort gemacht und sofort Souvenirs gekauft, da viele meiner Freunde ein riesen Fan von Harry Potter sind. Verschiedene Teile von Christ Church dienten nämlich als Drehort für die Verfilmungen der Harry-Potter-Romane. Im Film zu sehen sind insbesondere die Halle und das davorliegende Treppenhaus als Räume von Hogwarts.
Mir haben die gemeinsamen Kulturaktivitäten nach Kursende sehr gefallen. Da Oxford jedoch relativ klein und die meisten Schüler länger als 3 Monate da waren, gab es nicht viele Teilnehmer bei den Freizeitaktivitäten. Die meisten Schüler hatten nämlich schon alles besichtigt und kannten die Stadt auswendig. Am Donnerstagnachmittag fand die international Eastern Party statt, wo die ganzen Schüler der Embassy School traditionelles Essen mitgebracht haben und wir mit viel Freude getanzt haben. Es wurde auch zu traditioneller Musik getanzt, was mir besonders gefallen hat.
Von Freitag bis Montag fand kein Unterricht statt wegen den Feiertagen (Ostermontag). Da habe ich die tolle Möglichkeit bekommen, nach Manchester zu fahren, um meine Verwandten zu besuchen. Als ich am Montag wieder in Oxford ankam, haben wir mit den vier neuen Schülern beschlossen zum Blensheim Palace zufahren, was uns von jedem in der Schule empfohlen wurde. Wir fuhren zum Blensheim Palace bei Woodstock, was zu den größten und bekanntesten Schlössern Englands gehört. Es wurde für John Churchill, 1. Duke of Marlborough während der Regierung von Königin Anne als Belohnung für seine militärischen Erfolge im Spanischen Erbfolgekrieg erbaut. Zudem wurde dort unter Anderem Szenen von Harry Potter und der Orden des Phönix gedreht. So sind wir in den Bus eingestiegen und machten uns auf den Weg dahin. Als wir ankamen, waren wir sehr beeindruckt vom Schloss, der so groß und eine hervorragende Architektur hatte. Dazu kam auch noch die Aussicht vom Blensheim Palace, wo ein See und ein Park zu sehen war. Dort haben wir dann einen Spaziergang gemacht und die Umgebung genossen. Dieser Aufenthalt hat unsere Freundschaft mit allen beteiligten Schülern gefestigt. Das sonnige Wetter hat uns alle besonders erfreut, weil wir die Aussicht sehr genießen konnten. So haben wir den wunderschönen Tag mit einem Eis ausklingen lassen.
Diese ganzen Aktivitäten haben dafür gesorgt, dass ich nicht zurück nach Deutschland gehen wollte. Ich habe meine Freunde und Familie sehr vermisst, dennoch fand ich 2 Wochen relativ wenig. Die meisten Schüler waren für 3-6 Monate in Oxford, weil sie ihr Zertifikat (IELTS, TOEFLS etc.) machen wollten. Die meisten Schüler die fort sind, kommen von weiter her und sind oft viele Monate da, so ist es manchmal schwer jemanden zu finden um etwas zu unternehmen, da die meisten schon alles in und auswendig kennen. Aber trotz allem waren zu meiner Zeit alle unheimlich nett und es herrschte eine freundliche Atmosphäre. Als ich nach Oxford fuhr, habe ich mir gedacht, dass ich viele Schüler aus Deutschland sehen und oft deutsch sprechen werde. Als ich dann aber in der Schule ankam, hat sich festgestellt, dass nur 2 Schüler aus Deutschland kamen. Wir haben uns dann auch gesehen und direkt deutsch gesprochen. Aber da sie in einem anderen Kurs waren und in meinem Kurs ausschließlich Koreaner und Chinesen waren, musste ich immer englisch sprechen, was dazu beigetragen hat, dass ich innerhalb kurzer Zeit mein Englisch verbessern konnte.
Ich fand das Wetter auch unglaublich schön. Nur die ersten zwei Tage hat es geregnet und die restlichen Tage waren so sonnig, dass ich nicht mal meine Lederjacke anlassen konnte. Hinzu kam noch die höfliche Art und Weise der Engländer. Ich war sehr beeindruckt, als jeder, der vom Bus ausstieg, sich beim Busfahrer bedankt hat. Gleich nach einem Tag habe ich angefangen auch immer danke zu sagen. Das hat mir gezeigt, dass in England der Umgang der Menschen untereinander sehr respektvoll ist. Am Donnerstag wollten wir dann shoppen gehen und haben mit meinen Gastschwestern beschlossen zu Bicester Vilage zu fahren. Bicester Vilage ist ein Outlet Shopping Zentrum im Stadtrand von Bicester, wo es ungefähr 131 Geschäfte gibt und von ca. 6 Millionen Menschen pro Jahr besucht wird. Als wir dort ankamen, fiel mir die schöne Anordnung der Geschäfte auf. Wir haben sofort angefangen zu shoppen und haben anschließend bei Jamie Oliver’s Fabulous Feasts veggie Bagels gegessen.
Ich habe mich für die Sprachreise nach Oxford entschieden, weil ich mein Englisch verbessern wollte und habe es nicht bereut. Diese zwei Wochen sind unglaublich schnell vergangen, jedoch sind die Erinnerungen und meine tollen Freunde, die ich in Oxford kennengelernt habe, erhalten geblieben. Für alle die sich dafür entscheiden eine Sprachreise nach England zu machen, denen kann ich Oxford auf jeden Fall empfehlen.