- WELTBÜRGER-Stifter: World Wide Qualifications
- Programm: Schüleraustausch
- Land: USA
- Dauer: 10 Monate
- Name: Annika
Ich fliege nach Florida!
Bis zum Tag meiner Abreise konnte ich es gar nicht wirklich glauben, für 10 Monate allein in die USA zu fahren und von meiner Familie so lange getrennt zu sein. Dadurch war ich auch kaum aufgeregt, bis ich am Flughafen stand. Es war schwer mich, von meiner Familie zu verabschieden. Aber sobald ich im Flugzeug saß, war alles vergessen. Und in den 10 Stunden Flug nach Florida habe ich die meiste Zeit geschlafen.
Die Ankunft in der USA war nicht gerade gut. Ich musste durch den Zoll, wo ich niemanden verstanden habe und nicht wusste wo ich hin muss. Meine Gastfamilie kam leider etwas zu spät mich abzuholen, wodurch ich alleine am Flughafen warten musste. Aber als sie dann kamen, war die ganze Familie dabei. Die Kinder hatten sogar ein Willkommensplakat für mich gebastelt und ich habe mich direkt wohl gefühlt.
Meine Gastfamilie und ich
Der erste Monat war nicht so einfach. Ich musste mich an eine neue Schule gewöhnen und habe nicht wirklich viel von der Sprache verstanden. Aber mit der Zeit ging es immer besser. Meine Gastfamilie hat 7 Kinder, was am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig war, weil es immer laut im Haus war. Aber ich habe mich mit allen gut verstanden, und sie haben mir geholfen, mich wohl zu fühlen und die Sprache richtig zu lernen.
Das Süßeste war, als wir einmal unterwegs waren und alte Bekannte der Eltern getroffen hatten, die natürlich wissen wollten wer ich bin. Bevor einer überhaupt zu Wort kam, meinte die Kleinste schon das ich ihre Schwester wäre. Ich habe mich gefühlt, als wäre ich wirklich ihre Schwester. Und auch ihre Tanten und Großeltern haben mich behandelt als würde ich dazu gehören.
Besonders schön war Thangsgiving wo die ganze Familie sich zum Feiern in South Carolina getroffen hat. Ich war immer wieder dort und bin mit der Familie auch nach Washington DC gefahren. Die Zeit dort war besonders schön.
Am meinem Geburtstag ging dann mein Wunsch in Erfüllung. Meine Eltern hatten mir einen Trip nach Los Angeles, Californien geschenkt. Dabei waren drei Freunden, die auch Austauschschüler waren und natürlich noch zwei Erwachsene, die auf uns aufgepasst haben. Es war genau so schön, wie ich es mir immer vorgestellt habe. Und eigentlich wollte ich die 10 Monate auch dort hin, was aber leider nicht geklappt hatte.
Aber im Nachhinein ist es eigentlich egal, wo man hin kommt, da es mehr darauf ankommt wie die Menschen dort sind und nicht wie die Umgebung ist. Einmal sind wir mittags nach Las Vegas gefahren und nachts wieder zurück. In der USA haben die Menschen einfach eine ganz andere Einstellung zu Entfernungen.
In der Carnegie Hall singen
Meine Chorlehrerin in der Schule hatte meine Klasse heimlich bei einem Gesangswettbewerb angemeldet, wo wir immer wieder neue Demobänder hinschicken mussten, um weiter zu kommen. Kurz vor Weihnachten stand es dann fest: Wir waren einer der Gewinner und durften kurz vor Schulende nach New York fliegen, um in der Carnegie Hall zu singen. Bis zur Abreise waren wir damit beschäftigt, Sponsoren zu sammeln und haben auch ein paar mal dafür gearbeitet. Der Ausflug nach New York war einfach nur super mit all meinen Freunden, die ich bis zu der Zeit schon hatte. Ich war dort zwar ziemlich krank, aber es war so gut, dass es mir egal war. Zu singen in der Carnegie Hall war etwas ganz Besonderes, was ich so schnell nicht vergessen werde. Außerdem haben wir uns noch das Musical „The Lion King“ am Brodway angesehen.
Prom war einen Monat, bevor ich zurück nach Hause musste. Ich hatte Spaß mit einen Freunden aber gleichzeitig war da auch eine bedrückte Stimmung, weil wir alle wussten, dass ich bald nach Hause muss, und es nicht abzusehen ist, wann ich wieder komme. Der letzte Monat verging viel zu schnell, ich hatte noch nicht einmal genug Zeit meine Sachen richtig zu packen, weil ich gar nicht mehr weg wollte.
Zwei Tage bevor ich gefahren bin, war ich noch auf einer Hochzeit, wo ich mich auch von allen verabschieden konnte. Ich hatte mich am meisten gefreut, als ich bei den Hochzeitbildern dann mit auf das Familienbild sollte, und alle traurig waren als ich fahren musste.
Meine Zeit in der USA war nicht immer perfekt. Das kann sie auch gar nicht sein, schon allein weil wir hier einen ganz anderen Umgang gewohnt sind. In der USA wir man mit 17 einfach noch wie ein Kind behandelt. Aber das Wichtigste ist, das ich es nicht bereue, das Austauschjahr gemacht zu haben und es auch wiederholen würde.